Toni Meyer-Steineg

Toni Meyer-Steineg, geborene Stern, wurde am 16. März 1874 in Bielefeld geboren. Sie war die Tochter des jüdischen Kaufmannes Adolf Stern und dessen Ehefrau Henriette. 1899 heiratete sie den Augenarzt und Medizinhistoriker Theodor Meyer, der in Jena auf dem Gebiet der Medizingeschichte habilitierte. Im Jahre 1900 wurde die Tochter Eleonore geboren, fünf Jahre später dann die Tochter Annemarie. Ab 1910 führte das Ehepaar den Doppelnamen Meyer-Steineg. Neben seinen vielfältigen Tätigkeiten als Lehrer, Forscher, Sammler medizinhistorischer Gegenstände, wissenschaftlicher Publizist und Leiter einer privaten Augenklinik war Theodor Meyer-Steineg auch Komponist und Musiker.

Toni Meyer-Steineg

1933 wurde er wegen seiner jüdischen Herkunft von der Universität verwiesen, konnte den Behörden zunächst eine „arische Abstammung“ vortäuschen. Dies wurde später jedoch immer wieder bezweifelt. Im Mai 1936 starb er dann während eines Kuraufenthaltes in Italien an einem Herzleiden. Toni Meyer-Steineg, „die von einem Freund der Familie als gutmütige und gütige Frau beschrieben wurde“ (Stadtarchiv Jena (Hrsg.):Jüdische Lebenswege in Jena.Erinnerungen, Fragmente, Spuren,Bd.18,Jena 2015,S.371-375)., bekam nach dem Tod ihres Mannes die Nürnberger Gesetze als Jüdin besonders zu spüren. So verlor sie ihr gesamtes Vermögen, erkrankte schwer und war allein und hilflos. Am 11. Januar 1944 wurde die schwerkranke Frau, die zu dieser Zeit schon eine Haushaltshilfe zur Betreuung brauchte, nach Theresienstadt deportiert. Dort verstarb sie am 25. November 1944.
Zum Gedenken an Toni Meyer-Steineg wurde am 7. Mai 2008 ein Stolperstein in der Lassallestraße 6 gesetzt.