Paul Freymuth

Paul Freymuth wurde am 20. Juli 1881 in Zoppot (Westpreußen) als fünftes von sechs Kindern geboren. Seine Eltern waren der jüdische Arzt Isidor Freymuth und dessen Ehefrau Anna Freymuth.
Paul Freymuth studierte Jura und war seit 1927 Landesgerichtsdirektor in Dortmund. Im August 1933 wurde er als Amtsgerichtsrat nach Recklinghausen versetzt, worauf dann am 31. Dezember 1935 die zwangsweise Versetzung in den Ruhestand folgte. Nachdem die Familie einige Zeit in Garmisch gelebt hatte, zog Paul mit seiner Frau Margarete und den drei Kindern Ilse, Lise-Lore und Erika im Jahr 1937 nach Jena. Die Familie lebte zurückgezogen in einer Wohnung am Johannisplatz 16.

Paul Freymuth
Paul Freymuth

Während der sogenannten „Reichskristallnacht“ am 10. November 1938 wurde Paul Freymuth, zusammen mit 17 anderen jüdischen Männern, in das KZ Buchenwald verschleppt. Einen Monat später, am 15. Dezember 1938, erfolgte die Freilassung Freymuths und er kehrte angeschlagen zu seiner Familie zurück. Am 14. Juni 1944 wurde Paul erneut festgenommen und nach Buchenwald deportiert, wo er dann zehn Tage später, am 25. Dezember 1944, verstarb. Die Todesumstände sind bis heute ungeklärt, offiziellen Angaben zufolge starb er an Herzschwäche. Wahrscheinlicher ist jedoch die Daarstellung seiner Frau Margarete, die seine Todesumstände in den grausamen Verhörmethoden begründet sieht.
Margarete Freymuth und die drei Töchter überlebten die Zeit des Nationalsozialismus und lebten weiter in Jena, bis sie 1950 in die Bundesrepublik zogen. Der Stolperstein für Paul Freymuth wurde am 17. August 2009 auf dem Johannisplatz 16 verlegt.