Martin Kiewe

Martin Kiewe wurde am 28. Juni 1891 in der preußischen Provinz Pudewitz geboren. Als Kaufmann kam er nach Jena, lernte dort die verwitwete Bertha Kiewe kennen und heiratete sie 1926. Sie zogen in die Zwätzengasse 14 und betrieben ein Textil- und Schürzengeschäft. 1938 wurden die ersten jüdischen Geschäfte boykottiert. Martin Kiewe war einer der jüdischen Männer, die in der „Reichsprogromnacht“ vom 9. zum 10. November 1938 verhaftet und für einige Zeit in das KZ Buchenwald verschleppt wurden. Drei Jahre später, am 10. Mai 1942, wurden die ersten jüdischen Geschäftsinhaber nach Bełżyce in Polen deportiert. Das dortige Ghetto wurde am 13. Oktober 1942 von der SS geräumt, das Ehepaar Kiewe wurde dabei vermutlich ermordet.
Zum Gedenken an das Ehepaar Kiewe wurden am 18. Juni 2011 in der Zwätzengasse 14 zwei Stolpersteine verlegt.