Marie Straubel

Marie Straubel, geborene Kern, wurde am 30. Juni 1865 im schlesischen Gleiwitz geboren. Mit 18 Jahren konvertierte sie zum Protestantismus und heiratete am 22. Dezember 1894 Rudolf Straubel in Berlin. Sie bekamen zusammen vier Söhne: Heinrich, Werner, Wolfgang und Harald.
Marie Straubel engagierte sich in der Frauenbewegung und wurde 1902 zur ersten Vorsitzenden des Vereins „Frauenbildung – Frauenstudium“ ernannt. Im Jahr 1903 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern des Jenaer Kunstvereins. Während des Ersten Weltkrieges übernahm sie Aufgaben im Roten Kreuz, sie organisierte die Kinderessenausgabe im Zeisswerk und setzte sich nach dem Krieg für notleidende Witwen ein.

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Marie Straubel
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Marie Straubels Schwester: Therese Zuckerkandl
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Marie Straubels Cousine: Helene Langer

In der "Reichskristallnacht" am 10. November 1938 wurde das Ehepaar Straubel für kurze Zeit verhaftet. Nachdem ihre Schwester Therese Zuckerkandl sich 1942 das Leben nahm und am 2. Dezember 1943 ihr Mann Rudolf Straubel starb, war sie selbst schutzlos. Sie erhielt im Jahr 1944 den Deportationsbefehl, aber um der Deportation nach Theresienstadt zu entgehen nahm sie sich am 20. April 1944 das Leben.
Der Stolperstein für Marie Straubel wurde am 2. Juni 2010 in der Botzstraße 10 verlegt.