Klara Friedmann

Klara Friedmann, geborene Friedmann, wurde am 27. August 1869 in Mitwitz geboren.
Im September 1892 kam sie mit ihrem Ehemann Hermann Friedmann nach Jena, wo das Ehepaar in der Grietgasse ein Geschäft für den Fleischereibedarf eröffnete, das sich zu einem internationalen Unternehmen entwickelte. Das ermöglichte der Familie den Aufstieg in den wohlhabenden Mittelstand. 1928 kauften sie die Villa in der Scheiderstraße 3.
Die Friedmanns besaßen viele Angestellte; von einem Koch über den Chauffeur bis hin zu Kindermädchen für die beiden Kinder Arthur und Martha.

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Klara Friedmann
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Klara Friedmanns Mann: Hermann Friedmann
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Klara Friedmanns Tochter: Martha Walter
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Klara Friedmanns Schwiegersohn: Alfred Walter

Das Haus entwickelte sich aufgrund des Engagements des Ehemannes Hermann Friedmann in der „Israelitischen Religionsgemeinschaft“ zu einem inoffiziellen Zentrum jüdischen Lebens in Jena. Dort fanden Gottesdienste und religiöse Feste statt, die Kinder erhielten Religionsunterricht und wurden als Juden erzogen. Ab April 1933 war aber auch die Familie Friedmann zunehmend den Anfeindungen gegen jüdische Bürger ausgesetzt.
Nach der Deportation von Hermann und Arthur Friedmann ins KZ Buchenwald in der Pogromnacht am 9./10. November 1938 erschwerten sich die Bedingungen für Klara Friedmann nochmals. Die Firma der Familie musste bereits 1938 an einen „arischen“ Unternehmer abgegeben werden, neuer Besitzer war die Familie Hörcher.
1940 musste auch das Haus in der Scheidlerstraße verkauft werden, in dem Klara Friedmann seitdem zur Miete mit ihrer Tochter Martha und deren Ehemann Alfred Walter lebte. Im Februar 1942 erhielt sie ein Kündigungsschreiben und musste in das Waggonlager Löbstedter Straße umziehen, von wo aus sie am 20. September 1942 nach Theresienstadt deportiert wurde. Dort verstarb sie am 30. März 1944 an ungeklärter Todesursache.
Die Tochter Martha und ihr Ehemann Alfred Walter wurden nach Polen deportiert und ermordet. Der Sohn Arthur wurde kurz nach seiner Festnahme in der Pogromnacht wieder entlassen und konnte mit seiner Familie in die USA fliehen.
Zum Gedenken an das Ehepaar Friedmann wurden im Mai 2007 zwei Stolpersteine in der Grietgasse 25/26 verlegt.