Gitta Reinhardt

Gitta Reinhardt wurde am 14. Juni 1891 mit dem Familiennamen Czerwinska in Lowicz (Polen), wo ihr Vater eine Schule für jüdische Jungen führte und zudem Kantor der Synagoge war, geboren. 1908 zog Gitta Reinhardt mit ihrer Familie nach Chemnitz. An der Stickereifachhochschule in Plauen lernte sie das Maschinensticken. Einige Jahre lang lebte sie zusammen mit ihrer Schwester in Berlin, bevor sie 1920 den nichtjüdischen Drucker Fritz Wilhelm August Reinhardt heiratete und mit ihm nach Jena zog. Aufgrund dieser Heirat sagte sie sich von ihrem Glauben los, woraufhin ihre Eltern den Kontakt mit ihr abbrachen. Am 24. Mai 1922 wurde ihre Tochter Margot geboren. Gitta Reinhardt und ihr Mann schlossen sich der Freidenkerbewegung an.

Gitta Reinhardt

Mit dem Tod ihres Mannes 1930 durch einen Motorradunfall fehlte Gitta Reinhardt und ihrer Tochter der nötige Schutz, so dass sie isoliert lebten. Um ihre Tochter besser schützen zu können, ließ sie Margot 1933 taufen. Bereits einige Zeit später jedoch bekamen sie die Repressalien der Nationalsozialisten immer mehr zu spüren, die Tochter Margot wurde vom Unterricht ausgeschlossen und es folgten mehrere Wohnungskündigungen, da Gitta Reinhardt jüdischer Herkunft war. Am 19. November 1938 wurde Gitta Reinhardt von der Gestapo verschleppt, kehrte aber nach einiger Zeit wieder zurück. Im Dezember 1942 wurde sie erneut auf der Polizeistation festgehalten und am 2. März 1943 nach Auschwitz deportiert. Dort wurde sie am 2. Mai 1943 ermordet.
Zum Gedenken an Gitta Reinhardt wurde am 18. Juni 2011 in der Brauhofstraße 5 eine Stolperstein verlegt.