Gerda Abraham

Gerda Abraham (geb. Benjamin) wurde am 30. Oktober 1910 in Weimar geboren. 1936 heiratete sie in Pößneck den Berliner Kaufmann Walter Abraham, ließ sich jedoch bereits ein Jahr später wieder von ihm scheiden und arbeitete dann als Hausmädchen bei der Familie Meyerstein in Jena.
Nach der Machtübernahme der NSDAP in Deutschland wurde die jüdische Familie von Nachbarn bei der Gestapo denunziert.
Am 4. August 1942 musste Gerda Abraham mit der gehbehinderten Tochter Franziska Rita Meyerstein in ein Waggonlager in der Löbstedter Straße in Jena umziehen. Dort setzte sie sich vergeblich für eine behindertengerechte Wohnung ein.
Am 10. Mai 1942 wurde Gerda Abraham gemeinsam mit Franziskas Bruder, Werner Lothar Meyerstein, nach Bełżyce deportiert. Der Zug trug die Nummer DA 27 und war als "Gesellschaftssonderzug zur Beförderung von Arbeitern" deklariert.
Gerda Abraham kam am 12. Mai 1942 mit 1001 weiteren Juden in Bełżyce an. Vermutlich heiratete sie dort Werner Lothar Meyerstein.
Ab September 1942 wurden junge Menschen aus dem Ghetto als Arbeitskräfte in das KZ Madjanek deportiert. Am 13. Oktober 1942 wurde das Ghetto geräumt und die 5.300 Insassen in Gaskammern ermordet. Ob Gerda Abraham diese Räumung noch miterlebte, ist ungewiss. Sicher ist jedoch, dass sie durch die Brutalität des NS-Regimes gestorben ist.
Am 23. Mai 2007 wurden für Gerda Abraham und die Mitglieder der Familie Meyerstein in der Friedrich-Engels-Straße 52 fünf Stolpersteine verlegt.