Bertha Meyerstein

Bertha Meyerstein, geborene Katz, erblickte am 16. April 1884 in Kassel das Licht der Welt.
Nach der Hochzeit mit dem Jenaer Max Meyerstein kam am 24. September 1910 die Tochter Franziska Rita Meyerstein zur Welt. Diese war aufgrund einer körperlichen Behinderung lebenslänglich auf Gehhilfen angewiesen. Fünf Jahre später wurde ihr Bruder Werner Lothar Meyerstein geboren.
Nach dem Kauf eines Hauses wurde Max Meyerstein 1936 von Nachbarn bei der Gestapo denunziert. In der Reichsprogromnacht wurde er gefangen genommen und in das KZ Buchenwald verschleppt.
Nachdem er am 5. Dezember 1938 entlassen wurde, versuchte die Familie Meyerstein ihr Haus zu verkaufen, um eine Flucht nach Shanghai zu ermöglichen. Doch noch vor ihrer Flucht wurden Max und Bertha Meyerstein am 20. April 1940 deportiert, Bertha in das KZ Ravensbrück und Max in das KZ Sachsenhausen. Bertha Meyerstein bekam die Häftlingsnummer 3275 zugeteilt und galt als politischer Häftling mit dem Zusatz Jüdin.
Laut Sterbeurkunde starb sie am 3. April 1941 um 14:00 Uhr an akutem Herzversagen. Doch Historiker sind anderer Meinung: "Mit großer Sicherheit handelt es sich um eine fingierte Todesursache zur Verschleierung ihrer Ermordung." (Stadtarchiv Jena (Hrsg.): Jüdische Lebenswege in Jena. Erinnerungen, Fragmente, Spuren, Jena 2015, S. 368, Z. 13ff).
Am 23. Mai 2007 wurden für Bertha Meyerstein, ihren Mann, ihre beiden Kinder und das Hausmädchen Gerda Abraham in der Friedrich-Engels-Straße 52 fünf Stolpersteine verlegt.